Versöhnung und Erinnerung lebendig gestalten – das war das Ziel eines besonderen Nagelkreuz-Projekts, an dem acht Schülerinnen des Evangelischen Paul-Distelbarth-Gymnasiums (PDG) in Obersulm im Zeitraum vom 01. bis 03. Oktober 2025 teilnahmen. Gemeinsam mit Jugendlichen des tschechischen Gymnasiums Tachov und der Wilhelm-Löhe-Schule in Nürnberg besuchten sie mit ihren Lehrern Stephanie Menstell und Oliver Etzkorn die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg. Dort nahm die Schülergruppe an einem Theaterworkshop des böhmischen Theaternetzwerkes Čojč teil. Im Mittelpunkt stand dabei die Frage „Was dürfen wir nicht vergessen – und wie können wir für die Zukunft daraus lernen?“ In intensiven Gesprächen diskutierten die deutschen und tschechischen Schülerinnen und Schüler die Themen Erinnerung, Schuldabwehr, Versöhnung, aber auch demokratische Werte wie Verantwortung und Toleranz.
„Besonders spannend war der theaterpädagogische Ansatz“, berichtet Oliver Etzkorn. „Er erlaubte auf eindrucksvolle Art Inhalte und Emotionen kennen zu lernen, die an einem geschichtlich so belasteten Ort durch Worte kaum vermittelt werden können.“
Ihre Erfahrungen hielten die jungen Leute in einem Beitrag für das Magazin der Gedenkstätte fest und recherchierten für das Projekt www.researchstories.net eine Häftlingsbiografie.
Durch die deutsch-tschechische Zusammenarbeit setzten die Schülerinnen und Schüler ein starkes Zeichen gegen das Vergessen und leisteten einen gelungenen Beitrag zur Frage, wie Versöhnung gelingen kann.