Am 11.10.2019 waren wir, Schüler der zwölften Klasse, auf einer Exkursion nach Weinsberg ins Kernerhaus. Dort durften wir an einer äußerst leidenschaftlichen und mitreißenden Führung durch Herrn Dr. Liebig über Justinus Kerner, seine Frau Friederike (genannt „Rickele“), weiter über die gesamte Romantik bis hin zur Rezeption des Nibelungenliedes im 19. Jahrhundert teilnehmen. Dieses Wissen über die Epoche der Romantik diente als Unterstützung, um E.T.A. Hoffmanns „Goldnen Topf“, eine Pflichtlektüre im Abitur, besser zu verstehen und ein Bild über die damalige Zeit zu bekommen.

Eine weitere Exkursion des Faches Deutsch folgte am 29.11.19 in die „BOXX“, um eine Inszenierung des „Goldnen Topfes“  durch das Theater Heilbronn zu sehen. Dieses doch sehr beeindruckende Märchen wurde von nur vier Schauspielern gespielt, welche jeweils in verschiedene Rollen schlüpften.

Trotz relativ weniger Requisiten kam das Stück sehr gut zur Geltung. Jede Figur besaß ein bestimmtes Erkennungsmerkmal wie einen Korb für das Äpfelweib, eine Brille für Anselmus oder ein beleuchtetes Armband für die Schlange Serpentina. Trotz oder vielleicht auch gerade wegen der schwarzen und eher einfach gehaltenen Kulisse wirkte das Ganze sehr beeindruckend und mystisch. Durch die kreative Gestaltung fühlte man sich wie im Geschehen des Märchens selbst. Es hingen einzelne Glühbirnen an dicken Kabelsträngen von der Decke, die zum einen zeitweise die einzige dämmrige Beleuchtung darstellten und zum anderen den Holunderbaum, der in diesem Märchen ein zentraler Handlungsort bzw. ein zentrales Symbol ist. Auch die Geräusche waren besonders eindrücklich und wurden oft durch verschiedene Hilfsmittel wie Gläser, Wasser oder Murmeln erzeugt. Allgemein wurden – im Sinne der Romantiker – hierdurch viele Sinne intensiv angesprochen, was das Ganze zu einem besonderen Theatererlebnis werden ließ. Vor allem auch wegen dieser außergewöhnlichen Umsetzung des Erzähltextes auf die Bühne waren viele Schüler sehr begeistert.

(Hannah Drautz, 12, Fotos En)