Bund, Land und die Schwarz-Stiftung fördern evangelisches Gymnasium Obersulm – Baubeginn für zehn Millionen Euro teure Schule im Mai 2005
Von Iris Baars-Werner
Die Finanzierung des geplanten evangelischen Gymnasiums in Obersulm steht. Schon im Frühjahr des nächsten Jahres soll mit dem Neubau der Privatschule begonnen werden.
Eigentlich wollte die „Stiftung Evangelisches Gymnasium Obersulm“ ganz klein mit nur einer Klasse anfangen. Ebenso wollte man den Neubau später in Angriff nehmen und bis dahin Untermieter bleiben. Nun aber steht für den Vorsitzenden, Pfarrer Steven Häusinger, fest: Der Neubau für die auf „Ethos und Ökonomie“ ausgerichtete Schule im Weinsberger Tal wird schon im Mai 2005 begonnen. Zwei Jahre später ist Einzug. Bis dahin ist die von Anfang an zweizügig geführte Schule Gast in der Michael-Beheim-Schule in Willsbach.
Die Geldgeber ermöglichen den überraschend großzügigen Start und den sofortigen Neubau des evangelischen Gymnasiums. Die Bundesregierung fördert mit 7,5 Millionen Euro seinen Bau – weil es eine Ganztagesschule wird. Das Land gibt 550 000 Euro. Die Standortgemeinde Obersulm wird das Baugrundstück zwischen Affaltrach und Willsbach ins Stiftungsvermögen einbringen. Der Wert macht auch eine halbe Million Euro aus. Zudem gibt Obersulm ein zinsloses Darlehen von 860 000 Euro und verzichtet auf die Miete in der Startphase. 1,86 Millionen Euro wird sich die Stiftung auf dem freien Markt und bei der evangelischen Kirche leihen – diese ist mit keinem nennenswerten Betrag am evangelischen Gymnasium beteiligt.
Wohl aber die Stiftung des Heilbronner und Neckarsulmer Unternehmers Dieter Schwarz. Mit 650 000 Euro finanziert sie den Betrieb des Gymnasiums in den ersten drei Jahren, in denen private Schulen keine Regelzuschüsse erhalten. Die Dieter-Schwarz-Stiftung bezahlt damit die Lehrer und das pädagogische Programm sowie später Teile der Ausstattung der Schule – „nicht aber die Bauinvestition an sich“, wie Stiftungsgeschäftsführer Erhard Klotz betont.
Mit 25 000 Euro beteiligt sich der Löwensteiner Teusser-Mineralbrunnen am Ausbau des Gymnasiums.
Im Endausbau wird das Gymnasium 19 Klassen in zwei Zügen haben. In der Oberstufe kommt ein dritter Zug für Realschüler hinzu. Als Ganztagesschule wird der Neubau eine Mensa bekommen. Zudem werden schon in der Architektur die Schülerfirmen wie Kleintierzoo, Kiosk, Fahrradwerkstatt und PC-Hardware-Recycling berücksichtigt. Das Schulgeld wird 86 Euro betragen, mit Essen an drei oder vier Tagen 145 bzw. 191 Euro. 58 Voranmeldungen für die 56 Plätze des ersten Jahres sind schon bei der Gymnasiums-Stiftung eingegangen. Am 20./21. April ist endgültige Anmeldung.