Oberschulamt Stuttgart genehmigt evangelisches Gymnasium in Obersulm – Architektenpläne liegen vor – Infotag am 26. März
Von Reto Bosch
Der Countdown läuft. Das neue evangelische Gymnasium in Obersulm soll im Herbst starten. Gestern hat das Oberschulamt Stuttgart die Pläne genehmigt. Am 26. März soll das Projekt vorgestellt werden. Dann sind auch die Pläne für den zweigeschossigen, etwa zehn Millionen Euro teuren Neubau zu sehen.
Pfarrer Steven Häusinger zeigt auf eine Mappe. „Wir haben die Pläne für das neue Schulgebäude in Affaltrach bis in die Gewerke hinein berechnet.“ Dass diese schon so weit gediehen sind, hat einen einfachen Grund: 2005 müssen die Arbeiten beginnen, um die staatliche Förderung nicht in Gefahr zu bringen. Nach der Zuschussbewilligung – Häusinger rechnet damit etwa im Mai – haben die Gymnasiums-Macher ein Jahr Zeit, den ersten Spaten in den Boden zu rammen.
Vorgesehen ist ein Gebäudekomplex mit Erdgeschoss, erstem und zweitem Stock. „Es wird abgestuft in den Hang hineingebaut“, erklärt Häusinger. Vier Bereiche sind räumlich zu unterscheiden: die so genannten Klassenhäuser für Unter-, Mittel- und Oberstufe. Dazu kommt ein allgemeiner Trakt, in dem beispielsweise Fachräume, die Mensa und eine Fahrradwerkstatt entstehen sollen. EDV-Arbeitsplätze sind genauso vorgesehen wie eine Bibliothek und ein Kleintierzoo. „Insgesamt gibt es 19 Klassenzimmer“, sagt Häusinger. Dazu kommen aber noch Fach- und andere Räume. Die Flächen seien auf der Basis von 33 Schülern je Klasse berechnet worden. „Wir haben aber nur 28 Schüler vorgesehen“, erläutert Häusinger. Über die detaillierte Planung informieren die Gymnasiums-Verantwortlichen am Freitag, 26. März, von 16 bis 20 Uhr in der Michael-Beheim-Schule in Willsbach. Dieser Nachmittag steht allen Interessierten offen.
In der Michael-Beheim-Schule wird das Gymnasium auch starten, bis der Neubau – Wunschtermin ist 2007 – fertig ist. Gestern hat Häusinger vom Oberschulamt die Nachricht erhalten, dass das Gymnasium genehmigt ist. Für zwei fünfte Klassen soll im Herbst das erste Läuten ertönen. Aber gibt es überhaupt genügend Eltern, die ihren Nachwuchs auf das evangelische Gymnasium mit wirtschaftsethischem Profil schicken wollen? Um darauf eine Antwort zu finden, hat die Gymnasiumsstiftung eine Umfrage initiiert. Sie war auch Voraussetzung des Oberschulamts für die Genehmigung von zwei Klassen.
Laut Steven Häusinger wurden 58 Schüler unverbindlich angemeldet. Der Stiftungsvorsitzende betont: „Durch die Voranmeldung ist noch keine Entscheidung gefallen.“ Die 56 Plätze würden erst am 20./21. April endgültig vergeben. Die Kinder stammten aus dem Bereich Wüstenrot-Löwenstein-Obersulm-Bretzfeld-Lehrensteinsfeld. Häusinger weist darauf hin, dass 70 Prozent der Plätze Obersulmern zur Verfügung stehen. Hintergrund: Die Kommune beteiligt sich finanziell an dem Projekt. Sie stellt ein Grundstück im Wert von etwa 500 000 Euro zur Verfügung. Außerdem gewährt die Kommune ein Darlehen, das maximal 860 000 Euro betragen soll, das mit jeder weiteren gestifteten Summe aber sinken wird.
Wann ihm die schriftlichen Förderzusagen auf den Schreibtisch flattern, kann Steven Häusinger nicht genau sagen. Dennoch betont er: „Die Finanzierung steht.“ Die entscheidenden mündlichen Zusagen lägen vor.