Am vergangenen Dienstag hatte die Schule spannenden Besuch: Robert Prager Loos, Chefarzt der Suchtklinik des Klinikums am Weißenhof, führte eine aufschlussreiche Präventionsveranstaltung im Rahmen des Psychologieunterrichts der Klasse 12 durch. Der umfassende Vortrag des erfahrenen Experten konzentrierte sich gegen Ende insbesondere auf das Thema Cannabis, jedoch weitete er den Blick auch auf allgemeine Aspekte der Sucht und Abhängigkeit. Eine weitere Erfahrung war die Tatsache, dass im Rahmen des Vortrags auch ein Filmteam, das eine Produktion für ARTE erarbeitet, vor Ort drehte. Eines der vielleicht überraschendsten Merkmale von Herrn Prager Loos‘ Präsentation war sein Ansatz ohne erhobenen Zeigefinger. Statt Verbote auszusprechen, setzte er auf umfassende Aufklärung. Er betonte, dass trotz potenziell positiver Aspekte von Suchtmitteln wie Cannabis die Mehrheit der Menschen nicht angemessen damit umgehen könne. Die Realität von Sucht und Abhängigkeit sei trotz möglicher Vorteile eindeutig negativ zu beurteilen. Ein zentraler Punkt des Vortrags war die Betonung der Selbstbestimmung. Der Mediziner und Suchtspezialist ermutigte die Schülerinnen und Schüler dazu, selbst zu entscheiden, ob sie Suchtmitteln gegenüber offen sein möchten oder nicht. Dabei trat er auf Augenhöhe mit seinem Publikum und bot einen ehrlichen Einblick in die Dynamik und Komplexität von Suchterkrankungen. Der Chefarzt beleuchtete auch die kommerzielle Seite der Suchtbehandlung, indem er darauf hinwies, dass Kliniken wie die seine von einer hohen Auslastung profitieren, und erklärte den Zusammenhang zwischen Sucht und Geld in der Medizin. Besonders beeindruckend war die Offenheit von Herrn Prager Loos in Bezug auf die Stigmatisierung von Suchterkrankungen. Er forderte dazu auf, Vorurteile abzubauen und die Realität anzuerkennen, dass Sucht jeden treffen kann. Eine wichtige Botschaft war die Notwendigkeit der Entstigmatisierung, um betroffenen Personen einen ehrlichen Umgang mit ihrer Situation zu ermöglichen. Die Schülerinnen und Schüler wurden durchgängig ermutigt, Fragen zu stellen und offene Diskussionen über das Thema Sucht zu führen. Der erfahrene Arzt ging dabei auch auf kontroverse Themen wie die Legalisierung von Cannabis ein und zeigte auf, dass eine ehrliche Auseinandersetzung mit dem Thema Sucht auch gesellschaftliche Veränderungen erfordert. Ein weiterer Aspekt seines Vortrags war die differenzierte Betrachtung verschiedener Suchtmittel. Er machte deutlich, dass während Alkohol gesellschaftlich akzeptiert sei, er doch als eine der gefährlichsten Drogen betrachtet werden müsse. Gleichzeitig warnte er vor den potenziellen Risiken des Cannabiskonsums, insbesondere im Hinblick auf psychische Erkrankungen wie Paranoia und Schizophrenie, die besonders bei bestehenden Vorerkrankungen vergleichsweise häufig aufträten. Harmlos sei keine Droge, vor allem, was stoffgebundene Substanzen anginge Herr Prager Loos präsentierte außerdem die verschiedenen Stadien der Suchtentwicklung und erläuterte das biopsychosoziale Modell der Sucht sowie die neurobiologischen Auswirkungen von Substanzkonsum auf das Gehirn, die auch mit bildgebenden Verfahren sichtbar würden. Insgesamt war die Präventionsveranstaltung von Herrn Prager Loos ein wichtiger Schritt für die Schülerinnen und Schüler, um ein tieferes Verständnis für Sucht und Abhängigkeit zu entwickeln. Seine offene, aufklärende und zugleich empathische Herangehensweise hinterließ einen bleibenden Eindruck und bot wertvolle Einblicke für die Anwesenden. 

Text: Herr Muhler, erstellt mit Hilfe von ChatGPT